Tierkinder

Eigentlich stellt sich doch die Frage: Warum nicht?

Nun, es gibt darauf viele Antworten, hier ein paar dieser Vermutungen/Behauptungen, warum es unmöglich/schwierig/schlecht ist, einen veganen Lebensstil zu pflegen.
(selbstverständlich auch die jeweils passende Widerlegung)

10 Gründe gegen ein veganes Leben

Es gibt Menschen, die begründen eine nicht-vegane Lebensweise wie folgt:

Tiere töten auch Tiere

Tiere handeln, im Gegensatz zu uns Menschen, instinktgetrieben. Die Meisten töten, weil sie sonst nicht anders überleben können.
Der Mensch hingegen kann das selbst entscheiden. Sogar unsere engsten tierischen Verwandten, die Primaten, sind Vegetarier/vegan lebend.

Massentierhaltung ist ein Extremfall, mein Fleisch ist vom Bauern

Über 90% der Rinder, Hühner, Schweine oder Puten werden in Großbetrieben aufgezogen; bei Schweinen sogar 99%!
Alle diese Tiere landen letzten Endes im Schlachthaus, der Weg dahin ist sicherlich kein angenehmer…

Vegane Ernährung führt zu Mangelerscheinungen

Oft wird behauptet, vegan lebende Menschen würden über kurz oder lang an körperlichen Mangelerscheinungen leiden.
Diese Behauptungen sind jedoch nicht belegbar.
Weder fehlen in einer ausgewogenen veganen Lebensweise Proteine, Kalzium, Eisen noch Vitamin D (um nur auf die bekanntesten Gerüchte einzugehen).
Wissenschaftler haben mittlerweile belegt: Wenn sich Veganer genauso abwechslungsreich ernähren wie ein typischer „Allesfresser“, sind sie bestens versorgt.
Pflanzliche Proteine enthalten sogar eine höheren Menge an basischen Aminosäuren.
Tierische Proteine mit ihren sauren Aminosäuren führen jedoch oft zu Zivilisationskrankheiten wie beispielsweise Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Krebs oder dem klassischen Übergewicht.
Wenn man die Grundregeln für eine ausgewogene Ernährung beachtet, wird man auch keine Defizite in seiner Ernährung ausmachen.

Pflanzen empfinden auch Schmerzen

Pflanzen besitzen kein zentrales Nervensystem wie Tiere, auch kein Gehirn oder etwas ähnlich Funktionierendes.
Dadurch können sie auch keine „Schmerzen“ wie Tiere oder wie wir Menschen im physiologischen Sinne empfinden.
Im Gegenteil, es wäre sogar evolutionstechnisch unsinnig, wenn Pflanzen unter Schmerzen leiden könnten; als stationär gebundene Organismen besitzen sie keine Fluchtmöglichkeiten.
Natürlich besitzen Pflanzen die Möglichkeit, sich gegen Fressfeinde zu wehren oder auf Verletzungen zu reagieren, dies ist aber mit den Empfindungsmöglichkeiten von Tieren nicht annähernd zu vergleichen.

Die menschliche Evolution konnte nur mit Fleisch vollzogen werden

Die menschliche Evolution hängt mit seinem Speichel zusammen. Stärkehaltige Speisen können nur deshalb verdaut werden, weil der Mensch mehr Amylase bilden kann als seine Vorfahren.
Die verbesserte Verdauung von Stärke in Verbindung mit der Möglichkeit zu kochen war ausschlaggebend für das starke Wachstum des Gehirns und hat zur schnellen geografischen Ausbreitung der Menschen geführt.
Das Märchen von der Jagd und dem daraus resultierenden Fleischkonsum war demnach für die Evolution des Homo sapiens weit weniger wichtig als man bisher angenommen hat.
(Nathaniel Dominy, University of California in Santa Cruz aus „Nature Genetics“)
Die Jagd hat bei den Vorfahren nur einen kleinen Teil des gesamten Nahrungsbedarfs gedeckt. Sie war sehr energieaufwendig und nicht immer von Erfolg gekrönt.

Kühe geben so oder so Milch

Viele Menschen verstehen nicht: Kühe produzieren, genauso wie Menschen, nur dann Milch, wenn ihr neugeborenes Baby es braucht.
In Milchbetrieben werden die Kälber ihren Müttern meist schon am Tag nach der Geburt entrissen; sie werden danach mit Milchersatz gefüttert, damit die Menschen die Milch ihrer Mütter trinken können.
Kühe werden dafür meist nach ihrem 1. Lebensjahr künstlich befruchtet. Nach der Geburt ihres Kalbes geben sie ca. 10 Monate lang Milch; anschließend werden sie erneut befruchtet.
Dieser Prozess wiederholt sich meist bis an ihr Lebensende. So verbringen sie ihr kurzes Leben (meist nur 4-5 Jahre) unter tierunwürdigen Bedingungen auf Beton- und Spaltenböden.
Meistens erleiden sie Euter-Erkrankungen, Lahmheit oder Fertilitätsprobleme und werden so für die Milchwirtschaft wertlos (und werden geschlachtet).

Zum Vergleich:
Die natürliche Lebenserwartung einer Kuh beträgt circa. 20 Jahre, in Freiheit produziert sie davon 8-9 Jahre lang Milch.

Menschen brauchen das Kalzium aus der Milch

Eine interessante Behauptung, die sich dadurch widerlegen läßt, daß sehr viele Völker gar keine Kuhmilch konsumieren.
Dennoch brechen deren Knochen oder Zähne nicht einfach, auch treten nicht so hohe Fälle von Osteoporose auf wie es in den westlichen Ländern der Fall ist.
Ein erhöhtes Osteoporose-Risiko zeigt sich bei Menschen, die viel Protein, aber wenig Kalzium konsumieren (Leitzmann und Keller, 2013: Vegetarische Ernährung. Ulmer. Stuttgart. S.170 ff)

vegane Nahrungspyramide
Download: PETA Ernährungspyramide (PDF, A3, 6,3 MB)

Mittlerweile steht fest: Die veraltete Ernährungspyramide wurde zu oft von den Interessen großer Lebensmittelunternehmer beeinflusst und es ist an der Zeit, eine Lebensmittelzusammenstellung zu bewerben, die tatsächlich gesund ist.

Die wichtige Erkenntnis lautet:
Milchprodukte stehen nicht mehr für eine gesunde Ernährung. Ganz im Gegenteil. Ein hoher Konsum von Milchprodukten kann sogar das Risiko für Prostata- oder Eierstockkrebs erhöhen (hauptsächlich durch die vielen gesättigten Fettsäuren).
Mit Kohl, Chinakohl, angereicherten Soja-Drinks oder Bohnen auf dem Speiseplan läßt sich der Bedarf an Kalzium mehr als ausreichend decken.

Veganismus ist viel zu kompliziert

Millionen von Menschen weltweit finden es grausam, Tiere mit Medikamenten vollzustopfen, ihnen Abflussreiniger in die Augen zu schütten, sie zum Inhalieren von Zigarettenrauch zu zwingen und sie mit unseren Krankheiten zu infizieren.
Diese Millionen verzichten auch auf Pelz und Leder, weil sie der Ansicht sind, dass es falsch ist, Tiere für Mode einzusperren und zu töten.
Jeden Tag entscheiden sich immer mehr für eine tierfreundliche Ernährung, weil sie die Vorteile für sich selbst, die Tiere und den Planeten sehen.
Nachhaltigkeit und Mitgefühl sind nicht kompliziert, sondern der Weg in eine andere, bessere Zukunft.

Vegane Ernährung ist viel zu teuer

Die meisten Nicht-Veganer denken, dass vegane Ernährung zu teuer ist, da sie ihren eigenen Speiseplan mit tierischen Produkten durch preisintensive vegane Ersatzprodukte ersetzen wollen.
Das ist so aber nicht typisch, da Veganer Fleischersatzprodukte eher selten kaufen. Warum auch? Die vegane Küche hat soviel mehr zu bieten!
Wer beispielsweise regionale/saisonale pflanzliche Nahrungsmittel einkauft (Gemüse, Obst, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Brot, Linsen, Bohnen, Nüsse und Samen) kann dadurch viel Geld sparen. Diese gehören sowohl bei Discountern als auch in Bio-Märkten zu den günstigsten Produkten, da sie fast ohne Vorverarbeitung oder lange Transportwege auskommen. Wer diese Lebensmittel einkauft, wird wenig dafür bezahlen und eine große Mahlzeit für mehrere Personen zubereiten können.

Kuh in Freiheit

Da die meisten Fleischesser aber ohnehin behaupten, nur sehr wenig und wenn, dann ausschließlich Fleisch aus Weidehaltung zu essen, sind sie Kilopreise zwischen 30 und 80 Euro ja durchaus gewohnt. Damit greift das Argument „viel zu teuer“ dann auch nicht mehr.

Veganer sind alle Spinner

Ja, es gibt vegan lebende Menschen, die einen gewissen „Missionierungsdrang“ verspüren.
Aber: Warum eigentlich nicht? Sollte man sich nicht mit der Realität auseinander setzen?
Denn von nichts anderem sprechen Veganer oder Vegetarier. Kühe fressen halt nicht mehr nur grünes Gras und geben, wie durch Zauberhand, Milch. Meistens stehen sie nicht mal auf einer Weide. Und auch sonst werden Tiere nicht mal eben liebevoll totgestreichelt.

Zugegeben: Es gibt auch ein paar extreme Exemplare, die über die Stränge schlagen. Aber welche Bevölkerungsgruppe hat diese nicht?

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